Nachdem ich ein paar Jahre keine größeren Reisen mehr gemacht hatte, war es nun an der Zeit, wieder meiner Sehnsucht nach weit entfernten und exotischen Ländern nachzugeben. Mein Herzblatt hat im Rahmen einer Weiterbildung eine sehr nette Brasilianerin kennen gelernt. Wir haben uns mit ihr und ihrem Ehemann befreundet. Irgendwann erzählt Tatjana mir, dass Neide, ihre Freundin, uns in ihre Heimatstadt nach Itapua/Salvador da Bahia eingeladen hatte. Sie besitzt dort eine kleine aber sehr schöne und komfortable Wohnung in bester Lage, heißt, es sind nur knapp 2 Straßen oder anders gesagt, keine 5 Gehminuten, bis zum Strand.

  Salvador da Bahia ist nach São Paulo und Rio de Janeiro die drittgrößte Stadt Brasiliens und hat rund 2,6 Mio Einwohner. Sprachlich ist Brasilien für mich eine echte Herausforderung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man grundsätzlich über einen Grundwortschatz verfügen sollte, damit man sich einigermaßen verständlich machen kann. Es wird nur ganz wenig englisch oder spanisch gesprochen. Es gibt aber auch kleine Sprachreiseführer, zum Beispiel von PONS, die einem mit den wichtigsten Redewendungen und Vokabeln weiterhelfen. Des Weiteren hat Salvador da Bahia eine sehr hohe Kriminalitätsrate, wie alle anderen brasilianischen Großstädte auch. Man sollte sich deswegen nicht bekloppt machen aber es tut gut daran, einige Regeln beherzigen. So haben wir grundsätzlich darauf verzichtet, teuren Schmuck und Armbanduhren zu tragen. Kleidungsmäßig haben wir uns den Brasilianern angepasst, d.h. unser Schuhwerk bestand in erster Linie aus Flip Flops und auch sonst war das Tragen von T-Shirts und Shorts sehr angenehm. Generell haben wir es vermieden, alleine durch die Straßen zu gehen. Bei Dunkelheit waren wir meistens in Gruppen unterwegs. Es gibt eine hohe Polizeipräsenz, was uns in Sicherheit wog. Wenn man unterwegs ist, sollte man aufmerksam sein. Wenn man eine Situation nicht einschätzen kann, sollte man entweder die Straßenseite wechseln oder einfach einen anderen Weg zu seinem Ziel suchen. Und so kann ich an dieser Stelle nur sagen, wir sind weder bedroht noch ausgeraubt worden. Wir sind ausschließlich gastfreundlichen und unglaublich netten Brasilianern begegnet.

Landkarte Salvador da Bahia

  Und so hat es sich ergeben, dass wir im September 2015 für 14 Tage nach Salvador da Bahia in das für mich exotische und völlig fremde Brasilien fliegen. Unser Flug geht mit der portugiesischen Airline TAP von Frankfurt über Lissabon in Portugal nach Salvador da Bahia in Brasilien. Am Zielflughafen werden wir bereits von zahlreichen Verwandten unserer Freunde empfangen. Einer von Ihnen, Marcus, spricht Gott sei Dank englisch, was uns die gegenseitige Verständigung doch erheblich erleichtert. Gemeinsam fahren wir zu unserem Urlaubsdomizil, was, wie ich schon eingangs beschrieben habte, sehr gut gelegen war. In der Umgebung gibt es viele Geschäfte, die uns mit Waren des täglichen Bedarfs sehr gut und ausreichend versorgen (Supermarkt, Bäckerei, Apotheke, viele Bars und Restaurants, kleine Marktstände mit frischem Obst etc.).

  Direkt am ersten Tag unseres Brasilienurlaubs, gingen wir gemeinsam mit einer Bekannten in die „Ritz Bar“ am Strand, wo wir unseren ersten Cocktail auf brasilianischen Boden genossen. Der öffentliche Strand, der sich in unmittelbarer Nähe unserer Wohnung befand, war traumhaft schön. Es gab zahlreiche Felsen, die aufgrund ihrer Anordnung eine Art Swimmingpool formten. Hier konnten wir auch bei stärkerem Wellengang angenehm baden und schwimmen. Die Strände sind bei den Brasilianern sehr beliebt und deshalb auch gut besucht. Gerade am Wochenende treffen sich hier die Familien, um ihren freien Tag in ungezwungener Atmosphäre zu verbringen. So gibt es am Strand neben zahlreichen Angeboten von Liegen und Sonnenschirmen auch viel Musik, Bier und Caipirinha.

  Die Cocktails und das Bier haben einen deutlich geringeren Alkoholgehalt als wir es in Deutschland kennen. Dies schadet dem exzellenten Geschmack aber in keiner Weise, zumal Cocktails und Bier quasi als Erfrischungsgetränke verzehrt werden. Zahlreiche fliegende Händler preisen unterschiedlichste Waren an und überall erhält man für kleines Geld interessante und exotische Snacks, wie gegrillten Fisch, Kokosnüsse, Acarajé und gegrillten Schafskäse am Spieß mit Honig. Acarajé sind frittierte Kugeln, deren Teig aus geschälten und gemahlenen Augenbohnen bereitet wird. Dazu gibt es würzige Dips, etwas Tomatensalat und getrocknete Garnelen. Die meiste Zeit verbrachten wir am „Praia do Farol de Itapoan“. Dieser Strand ist eigentlich immer sehr belebt. Es gibt wenig Touristen und deshalb erfährt man sehr viel über die brasilianische Kultur.

  Alleine beim Beobachten der Leute am Strand wurde ich das eine über das andere Mal in Erstaunen versetzt. So wird zum Beispiel der Körperkult in Brasilien ganz groß geschrieben. Allerdings wiederum ganz anders als wir es hier kennen. Die Männer pflegen durchweg einen sehr athletischen und sportlichen Körper. Es gibt verhältnismäßig wenig dicke Männer. Die Frauen stehen dem in nichts nach, mit einem kleinen aber feinen Unterschied: Hier wird großen Wert auf entsprechende Körperproportionen gelegt. Zum Teil gigantisch große Hinterteile und ein ordentliches Gewicht an Brust entsprechen dem Frauenbild der männlichen Vertreter Brasiliens. Und gerne gibt man das Ergebnis harter Arbeit zur Ansicht frei; dabei ist aber nicht alles ästhetisch, was präsentiert wird und auch das Alter ist unlimitiert. Ich meine, wer sich ein pralles Weib in brasilianischer Bikini-Mode vorstellt, wird zwangsläufig feststellen, dass entgegen westlichen Vorstellungen nicht nur nach europäischen Geschmack nicht alles hoch erotisch ist, was einem am Strand begegnet.

  Da ich das Mittragen von Wertsachen am Strand vermeiden wollte, hatte ich die wasserdichte Kamera aus meinem Tauch-Equipment mit in den Urlaub genommen. So konnte ich mein Handy in der Wohnung lassen, wo es sicher verwahrt war. Die Kamera, eine Olympus mju 1030 SW, passte hervorragend in die Hosentasche meines Badeshorts. Bislang hatte ich sie ausschließlich mit einem dazu passenden Unterwassergehäuse benutzt. Dies ließ ich aber zuhause, weil es definitiv zu groß und zu sperrig war. So konnten ich nun auch im Wasser zwischen den Wellen schöne Fotos machen. Leider erwies die Kamera dann doch nicht als allzu wasserdicht, wie sie es vorgab (immerhin sollte sie auch ohne Unterwassergehäuse angeblich bis zu einer Tiefe von 10 m dem Nass trotzen)! Bereits nach der dritten Verwendung im Wasser zeigte sie mir einen Wassereinbruch an, der jedoch, wie ich dann feststellte, nie stattgefunden hatte! Softwarefehler! Fazit: Die Kamera konnte ich ab sofort nicht mehr verwenden! So musste letzten Endes dann doch mein Handy fürs Fotografieren herhalten. Übrigens, vor kurzem hatte ich die Kamera wieder in der Hand und was soll ich sagen, wie von Geisterhand funktionierte sie nach ca. 9 Monaten wieder einwandfrei. Mistding…

  Natürlich machten wir auch viele Ausflüge, zum Beispiel zum „Yacht Clube da Bahia“, zum „Praia do Porto da Barra“, zum „MUSEU NÁUTICO DA BAHIA“, zur "Basílica da Senhor do Bonfim"  und selbstverständlich auch in die Altstadt von Salvador, die seit 1985 Weltkulturerbe der UNESCO ist. Aber auch viele weniger bekannte Plätze und Orte haben wir besucht und die Erinnerungen an unseren Aufenthalt faszinieren uns nach wir vor.

  Mein Lieblingsessen in Brasilien waren (und sind natürlich nach wie vor) Steaks, Rinderfleisch, von Weltklasse. Das Fleisch ist einmalig und geschmacklich kaum zu übertreffen. Besonders begeistert war ich vom „Laço Gaúcho“ und seinem „Carne do sol“, getrocknetes Rindfleisch oder wörtlich "Fleisch von der Sonne". Es ist ganz zart und weich und schmeckt einfach hervorragend. Ansonsten waren wir in "Villas Churrascaria" und in der "Churrascaria Sal e Brasa". Bei diesen Restaurants handelt es sich um Churrascarias, wie es der Namen schon erkennen lässt. Das Fleisch wird an langen Spießen über offenem Feuer gebraten und dann am Tisch mit nicht minder langen, scharfen Messern in Scheiben abgeschnitten. Es landet dampfend und verzehrfertig auf dem Teller und…einmalig…

  Außerdem waren wir lecker Eis essen in der wohl bekanntesten Eisdiele (was ich angesichts der Größe des Geschäfts für eindeutig untertrieben halte) von Salvador da Bahia. Man sagt, in der „Sorveteria da Barra“ bekommt man das beste Speiseeis in ganz Brasilien. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen! Das Eis war aber megalecker!

  Nachdem wir uns einige Tage in Salvador da Bahia akklimatisiert hatten, begaben wir uns auf einen Trip zu der Insel Morro de Sao Paulo, die ca. 60 km Luftlinie südlich von Salvador da Bahia liegt. Die Anreise erfolgte mit einem Boot von Salvador nach Lot. Jardim Gameleira auf der Insel Itaparica. Von dort ging es dann weiter mit dem Bus bis Atracadouro Bom Jardim und schließlich setzten wir mit einem Motorboot nach Morro de Sao Paulo über.

  Auf Morro de Sao Paulo geht alles zu Fuß. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es keine Autos und selbst die Koffer werden vom Hafen bis zum Hotel mit Schubkarren befördert. Der Hauptort direkt hinter dem Hafen ist sehr touristisch. Es gibt viele Geschäfte, Restaurants und kleine Bars. Der Hauptort selber befindet sich auf einer Anhöhe und alles wirkt sehr urig und gemütlich.

  Ich hatte für uns ein Zimmer in der „Pousada Borboleta“ reserviert. Die Pension in familiärer Atmosphäre vermietet zu günstigen Preisen sehr saubere und komfortable Zimmer mit Klimaanlage und WLAN. Im Preis mit einbegriffen ist ein gutes, einheimisches Frühstück (gekochte Eier, verschiedene Kuchen, Brot, Wurst und Käse), das meinen Erwartungen vollkommen entsprach. Die Pension befindet sich in einer kleinen Seitenstraße. Bis zum Strand sind es nur knapp 3 Gehminuten.

  Die Sandstrände auf Morro de Sao Paulo sind traumhaft schön. Je weiter man sich vom Hauptort entfernt, desto einsamer und natürlicher werden die Strände. Es gibt jede Menge Freizeitmöglichkeiten, von der einfachen Inselrundfahrt über Tauchaktivitäten bis hin zum Reiten auf Pferden am Strand. Wie überall an der Atlantikküste Brasiliens wird auch Morro de Sao Paulo von vielen Meeresschildkröten zur Eiablage besucht.

  Direkt im Hauptort hinter dem Hafen geht links eine natürliche Treppe (man könnte sie auch Lehmterrassen nennen, denn nach Regenfällen steckt man dort bis zum Knöchel im Schlamm fest) zum Leuchtturm auf den höchsten Punkt der Insel. Normalerweise führt von dort aus eine Seilbahn hinunter an den Strand direkt ins Wasser. Leider war die Seilbahn während unseres Besuchs außer Betrieb. Mist! Und wie es halt so ist, die Inbetriebnahme erfolgte ausgerechnet am Tag unserer Abreise.

  Wir haben das Leben dort sehr genossen, viel gelacht und die Seele baumeln lassen. Einmal ist Tatiana am Strand in einen Seeigel getreten. Es steckten 3 Stacheln in ihrem Fuß, die wir gemeinsam entfernt haben. Dennoch sind wir in das Inselkrankenhaus gegangen, wo die Wunde noch einmal untersucht und versorgt wurde, nicht zuletzt, weil Seeigel über Stacheln auch Gift absondern. Ich war erstaunt, dass die Behandlung und die in diesem Zusammenhang verabreichte Tetanus-Impfung kostenlos waren. Wir bedanken uns, indem wir der Einrichung eine kleine Spende zukommen ließen.

  Natürlich war Tatiana auch shoppen. Es gab eine Vielzahl kleinerer Boutique, wo sie sich einen sehr aufregenden Bikini und ein Kleid von einer einheimischen Designerin und Schneiderin gekauft hatte.

  Abends gingen wir in einem der vielen Restaurants essen oder wir nahmen uns einfach nur einen Snack mit auf unser Zimmer, den wir dann auf unseren Balkon genossen. An einem Abend bestellten wir in einem der Restaurants am Strand eine Sea Food Platte, bestehend aus Fisch, Gambas und Lobster. Das Essen war hervorragend, doch generell war ich ein wenig enttäuscht über das doch magere Fischangebot in Salvador da Bahia. Dieses Defizit konnten wir aber auf Morro de Sao Paulo ausgleichen.

  Zudem genossen wir abends die unterschiedlichsten Cocktails, die in den Schalen der verwendeten Früchte serviert wurden. Eine sehr witzige und exotische Art, seinen Cocktail zu genießen.

  Auch dieser Aufenthalt ging schließlich nach einer Woche zu Ende. Die Rückfahrt nach Salvador da Bahia erfolgte entgegen der Anreise nun nonstop mit einem Motorboot. Die anfängliche Freude über eine zügige Rückreise wich allerdings nach Verlassen der schützenden Bucht dem puren Entsetzen. Auf offener See oder besser gesagt, offenem Ozean, erwartete uns an starker Wellengang unsere Nussschale wurde ständig von Wellen überspült, sodass nach kürzester Zeit ziemlich alles durchnässt war. Viele der Passagiere wurden seekrank und hingen leichenblass über der Reling. Viel zu spät bot eines der Besatzungsmitglieder Tatiana und mir ein Einweg-Regenschutz-Cape an. Es hielt zumindest den Wind von unseren bereits völlig durchnässten T-Shirts ab, weshalb wir nicht mehr so froren. Aber es änderte nichts an der traurigen Tatsache, dass mein Handy aufgrund stehenden Salzwassers in meiner Hosentasche kaputt ging. Gott sei Dank hatte ich alle Fotos, die ich mit dem Handy gemacht hatte, vorher auf meinem Notebook gesichert. Trotzdem war das auch ein finanzieller Rückschlag für mich: Unterwasserkamera defekt und nun auch noch das Handy abgesoffen. Scheiße…

  Für die restliche Zeit des Urlaubs in Brasilien musste nun Tatjana Handy herhalten. Das ging aber gut, denn es gab (Gott sei Dank) keine weitere Probleme unserem technischen Reise-Equipment. Die restliche Zeit in Brasilien verbrachten wir in erster Linie mit Beachen am „Praia do Farol de Itapoan“. Was soll ich sagen, mein Pech riss irgendwie nicht ab! Beim Beachen habe ich dann im Wasser auch noch die Haustür- und Wohnungstürschlüssel verloren. Gott sei Dank hatten unsere Nachbarn Reserveschlüssel zu unserer Wohnung und mithilfe eines kurzfristig beauftragten Schlossers, haben wir dann zu einem sehr moderaten Kurs sämtliche Schlösser auswechseln lassen. Allerdings nahm dieses Ärgernis wieder einen Tag unseres Urlaubs in Anspruch.

  Wie das so ist, möchte man natürlich auch seinen Liebsten zuhause ein Souvenir aus dem Urlaub mitbringen. So durch stöberten wir einige Geschäfte in den riesigen Shopping Malls in Salvador da Bahia. Gegen Mittag entschlossen wir uns, einen kleinen Snack zu uns zu nehmen. Ich entschied mich kurzerhand für McDonald‘s, was sich jedoch kurze Zeit später als schlechte Entscheidung herausstellte. Mit dem Gefühl, dass mein Leben nun in Brasilien ein jähes Ende finden würde, bekam ich gegen Abend schwere Krämpfe in der Brust und Atemnot. Ich hatte das Gefühl, dass in wenigen Minuten mein Brustkorb platzen würde. Mir war es nicht möglich, zu stehen oder zu liegen, geschweige denn zu sitzen. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Tatiana dachte, ich würde zu einem Hulk mutieren. Erst nachdem ich mir den Finger in den Hals gesteckt hatte und mich infolge dessen von einem Teil des verspeisten Hamburgers getrennt hatte, fühlte ich eine Besserung. Tatiana bat unsere Freunde um Hilfe, die mich direkt in die Notaufnahme des Ärztehauses „7º Centro de Saúde Prof° José Mariane“ fuhren. Im Krankenhaus ging es mir (wie sollte es auch anders sein) schon wieder deutlich besser. Dennoch verschrieb mir Ärztin (die übrigens sehr gut englisch sprachig) Medikamente und eine Spritze für den Fall der Fälle! Übrigens war auch diese Behandlung kostenlos. Am nächsten Morgen ging es mir wieder gut und ich fühlte mich, als sei nichts gewesen. Meinen Söhnen hatte ich übrigens jedem ein Trikot vom Fußballklub „Esporte Clube Bahia“ und brasilianische Flip-Flops gekauft.

  Die letzten Tage Rückreise haben wir dann noch die Strände nördlich von Salvador da Bahia erkunden. Unter anderem haben wir mit unseren Freunden die Station für den Schutz von Meeresschildkröten „Projeto Tamar“ in „Praia do Forte“ besucht. Diese Einrichtung ist sehr schön angelegt und sehr interessant für Jung und Alt. Sie informiert über den Lebensraum der Meeresschildkröten und die damit zusammenhängenden Aufgaben des Projektes. In verschiedenen Swimmingpools kann man unterschiedliche Meeresschildkröten verschiedenen Alters beobachten. Gegen Mittag haben wir in dem dazugehörigen Örtchen im „Risoteria Terra Brasil“ den brasilianischen Eintopf „Cacarú“ mit verschiedenen Meeresfrüchten gegessen. Das Gericht wahr sehr würzig und ein wahrer Genuss. Am frühen Nachmittag sind wir dann weiter gen Norden gefahren und waren dann zum Beachen am „Praia Imbassai“. Dieser sehr schöne und naturbelassene Strand zählt für mich zu einem der schönsten, die ich bislang besucht habe. Allerdings gibt es hier auch sehr große Wellen und eine starke Unterströmung. Sobald die rote Flagge weht, sollte man sich also vorsehen und dringend das Wasser meiden. Tatiana hatte die Erfahrung gemacht und konnte sich nach einem Sturz in den Wellen ohne meine Hilfe nicht mehr aufrichten. Ihr Kopf wurde in den tosenden Wellen über den Sand hin und her geschleudert. Infolgedessen verbrachte sie die restliche Zeit des Tages im Süßwasser und war damit beschäftigt, den Sand aus ihren langen blonden Haaren zu entfernen.

  Süßwasser? Ja, der Strand bildet in dem Abschnitt, in dem wir uns befanden, eine Landzunge zwischen einem Süßwassersee und dem Atlantik. Das torfbraune Süßwasser ist ruhig und warm. Hier kann man sich nach einem Bad im Ozean quasi waschen und anschließend entspannen.

  Gegen Abend sind wir dann wieder zurück nach Salvador da Bahia gefahren, wo wir noch letzte Einkäufe für Zuhause tätigten. So habe ich mir die Originalzutaten für einen Caipirinha (echter, brasilianischer brauner Zucker und eine Flasche Cachaça 51) gekauft.

  Am Tag des Abfluges waren wir noch ein letztes Mal Beachen. Wir haben mit unseren Freunden und deren Hunden den „Praia Do Flamengo“ besucht. Es war sehr voll. Wir tranken noch einmal Caipirinha und Bier und aßen dazu Acarajé. Am flach abfallenden Strand tobten wir mit den Hunden im Wasser und den Wellen. Die Zeit verflog wie im Flug. Und dann war es auch schon so weit. Am späten Nachmittag fuhren wir noch einmal in die Wohnung, um unser Gepäck zu holen. Anschließend ging es zum Flughafen. Nach einer ausgiebigen Verabschiedung passierten wir den Sicherheitsbereich. An der letzten Sicherheitskontrolle musste Tatiana plötzlich eine Haarklammer abgeben, weil die Sicherheitsdame der Meinung war, dass sich diese als Waffe verwenden ließe. Dies war natürlich völliger Quatsch, doch die Frau ließ sich nicht erweichen, Tatiana die Haarklammer zurückzugeben. Tatiana kochte vor Wut. Gott sei Dank startete um ca. 19:00 Uhr unser Flieger nach Hause. Der Flug ging wieder mit TAP über Lissabon/Portugal nach Frankfurt, wo wir ungefähr 10 Stunden später landeten.

  Ich muss sagen, das war wieder ein fantastischer Urlaub. Brasilien ist ein tolles, interessantes und exotisches Land, was ich in jedem Fall noch einmal bereisen möchte. Brasilien ist riesig und es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Ich werde also wiederkommen!

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